„Wasser in allen Farben“, so habe ich eine Geschichte über den Chiemsee genannt. Unterwegs waren wir auf den Spuren der Künstler, die im 19. Jahrhundert anfingen „en plein air“, also unter freiem Himmel zu malen. Wir haben selbst aquarelliert, um besser sehen zu lernen.
Mehr als die Oberfläche zu sehen, die vielleicht schön spiegelt, war immer mein Ziel. Dem Wesen auf dem Grund zu gehen, den Grund zu erkunden. Auch wenn dort nicht nur bildhübsche Kiesel liegen, sondern vielleicht auch Sumpf und Modder herrschen. Oft muss man hineintauchen, um sich ein Bild zu machen.
Den Leser mitnehmen, ihm ein Thema nahe bringen: ob politisch oder kulturell, sportlich oder erotisch, exotisch oder ganz bodenständig und heimatnah.
Der Bodensee wurde meine neue Heimat, selbst gewählt, selbst gesucht. Wieder im Badischen, aber am See. Wo Wasser ist, was auch Hanseaten gut finden. Mit der Zeit.
Auch hier ergründe ich wieder die Schattierungen und sehe: Wasser in allen Farben.
Großes Bild oben: Seebensee bei Ehrwald, Zugspitzarena in Tirol © Doris Burger